Kann man sich einen schöneren Rahmen für die Einrichtung eines Interpretationszentrums für Architektur und Kulturerbe (CIAP) vorstellen als am Fuße einer Kathedrale? Welches andere Gebäude zeugt so sehr von der Genialität und der Selbstlosigkeit der Menschen in diesem Land? Zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert haben Steinmetze, Bildhauer, Glasbläser, Tischler, Schmiede und Zimmerleute ihren Erfindungsreichtum und ihre Vorstellungskraft eingesetzt, um diesen soliden und fantasievollen Koloss zu errichten, der die Jahrhunderte überdauert hat. Die Kathedrale ist nur ein Beispiel für das reiche Erbe, das Generationen von Baumeistern im Laufe der Jahrhunderte errichtet haben, deren gemeinsames Ziel es war, die technologischen Grenzen ihrer Zeit und die Grenzen der Vorstellungskraft immer wieder neu zu überschreiten. Wenn man dann noch die zahlreichen Überreste der Stadt, die ein großer Handels-, Militär- und Religionsknotenpunkt war und ist, in einer harmonischen Naturkulisse aus Wiesen, Hängen, Wäldern und Sümpfen betrachtet, hat man allen Grund, an die Notwendigkeit zu glauben, das Know-how und die Lebensart weiterzugeben, die die Stärke einer Region ausmachen, die dennoch ihre Bescheidenheit nicht verloren hat. Dies wird das Ziel des Zentrums sein. Die Bewohner eines Landes, dessen Reichtum sie vielleicht nicht ausreichend kennen, stolz zu machen und denjenigen, die auf der Durchreise sind, die Schlüssel zum Verständnis einer Gegend zu geben, die es verdient, erkundet zu werden. Und nicht zu vergessen, die Herzen der jungen Generation zu erobern, die die Baumeister von morgen sein werden und denen man beibringen sollte, dass man eine großartige Zukunft aufbauen kann, wenn man sich eine glanzvolle Vergangenheit vor Augen hält. Das Audomarois hat die Geschichte immer wieder herausgefordert und sollte nicht auf diesem guten Weg stehen bleiben... Ein Weg, den Sie in einer immersiven, interaktiven und spielerischen Szenografie beschreiten können. Sie treten in die Fußstapfen des berühmten Alexandre Ribot, der dieses Privathaus, in dem er selbst seinen Vorgängern, den Domherren, gefolgt war, vermacht hat, und können in seinem Büro den Werdegang und die Verpflichtungen dieses Richters, Akademikers und Ratspräsidenten (heute würde man sagen Premierministers), der das Vertrauen von Sadi Carnot, Félix Faure und Raymond Poincaré genoss, nachvollziehen. Tauchen Sie ein in die Mäander eines Kuriositätenkabinetts, das auch Ihre Neugier wecken wird, und begeben Sie sich auf eine Reise durch die politische, wirtschaftliche, künstlerische, intellektuelle und Bildungsgeschichte eines Gebiets, das von einer europäischen Dimension zwischen Frankreich, Flandern und England geprägt ist. Tauchen Sie in ein Architektenatelier ein, um die Gestaltung des Pays de Saint-Omer und seines bemerkenswerten Kulturerbes zu entschlüsseln. Anschließend können Sie sich in einem großen Bereich, der Konferenzen, Filmvorführungen und Workshops für ein junges Publikum gewidmet ist, austauschen, experimentieren und innovativ sein.
Das zukünftige Maison du Patrimoine in einigen Zahlen :
- Ein Show-Modell ;
- Ein Kuriositätenkabinett ;
- Ein Architektenatelier ;
- Ein Büro von Alexandre Ribot ;
- Ein Raum für Vorführungen, Vorträge und Workshops für ein junges Publikum.
Bis zur Eröffnung des Maison du Patrimoine ist das ganze Jahr über ein Vorpavillon geöffnet. Probieren Sie die Anfänge einer spielerischen Szenografie und begeben Sie sich auf eine 20-minütige Entdeckungsreise durch das zukünftige Haus des Kulturerbes; 10 Minuten Flucht und Poesie durch die Landschaften und das Kulturerbe des Pays d'art et d'histoire (Land der Kunst und Geschichte).
